Mori Ogai (1862-1922) war ein japanischer Militärarzt, Dichter und Übersetzer, der in Deutschland vor allem durch die Erzählungen "Die Tänzerin" und "Die Wildgans" bekannt ist. Er studierte mehrere Jahre in Leipzig, Dresden, München und Berlin und hat seine dortigen Erlebnisse in einem Deutschlandtagebuch (1884-1888) niedergeschrieben. Zur Feier seines 150. Geburtstags wurde im November 2012 ein Museum an jenem Ort errichtet, an den Mori 1892 zusammen mit seiner Familie gezogen war: ein Haus in Sendagi, das der Schriftsteller "Kanchoro" taufte.
Das Museum enthält im Untergeschoss eine Dauerausstellung zum Leben und Werk von Mori. In den oberirdischen Geschossen finden sich eine Bibliothek mit den Werken und Literaut über Mori sowie Veranstaltungsräume.
Das von Fumio Toki Associates entworfene Gebäude ist im Innern von Sichtbeton und dunklem Holz geprägt. Die schlichte Gestalt und die schmucklose Wucht der Räume gibt dem Museum den Charakter einer Gedenkstätte.
Wohl im Andenken an Mori Ogais deutsche Episode gibt es im Museumscafé, von dem aus man Blick auf einen kleinen Garten mit altem Ginko-Baum hat, ein Menue mit Brezeln und Wurst, auch wenn Berlin nicht gerade die Heimat der Brezel ist.
Adresse:
Bunkyo-ku, Sendagi 1-23-4, Tokyo
Website:
http://moriogai-kinenkan.jp/