Fumio Asakura (1883–1964) gilt als einer der wichtigsten Vermittler westlicher Bildhauerkunst in die japanische Moderne. Wegen seiner naturalistischen Darstellungsweise jenseits des akademischen Idealismus wird er auch als Rodin Japans bezeichnet. Das Museum enthält einige seiner bekanntesten Werke, den Friedhofswärter (Hakamori), die Statue von Okuma Shigenobu, dem Begründer der berühmten Waseda Universität, und seine zahlreichen Katzenskulpturen.
Was den Besuch des Museums jedoch jenseits bildhauerisch-kunsthistorischer Einsichten zu einem besonderen Erlebnis macht, ist das faszinierende Nebeneinander von moderner und traditioneller japanischer Architektur, das überall den Gestatungswilen Asakuras erkennen lässt. Das 1935 vollendete Gebäude besteht aus einem aus Stahlbeton errichteten Vorderhaus, das die Atelier- und Schulungsräume enthält, und einem aus Holz gebauten Wohnbereich in traditionell japanischem Stil. Beide Gebäudeteile umschließen einen japanischen Garten, der aus fünf, von Wasser umgebenen großen Steinen besteht.
Das Meisterhaus gibt einen Einblick, wie sich westliche und japanische Ästhetik im ersten Drittel des 20. Jahrunderts gegenseitig beeinflussten. Denn auch wenn die lichten Atelierräume mit damals moderner Hebebühne sich an westlichem Vorbild orientieren, atmet das Mobiliar der Schulungsräume, in denen die Schüler der privaten Asakura-Schule für Bildhauerei (朝倉彫造塾 Asakura Chōsō juku) ihren Sitz hatte, japanische Atmosphäre. Und auch wenn das Gebäude von einer modernen Dachterasse gekrönt wird, der ersten Tokyos überhaupt, so ist ihre Nutzung als Medium der Vertiefung durch Gartenarbeit im Rahmen der Bildhauerausbildung eine sehr japanische.
Zu den weiteren Höhepunkten des Museums gehören neben dem Garten auch die hochwandige Bibliothek, der Orchideenraum und das repräsentative Zimmer der aufgehenden Sonne (Choyo-no-ma).