Das Fukagawa Edo-Museum ist ein Museum über die Edozeit. Es ist ein Museum zur Alltagskultur jener Epoche, in der sich Japan gegenüber der Außenwelt abkapselte. Das Besondere an diesem Museum: Man kann man in zwölf Edozeit-Gebäude hineingehen und jeden Schrank und jede Schublade öffnen, jeden Topfdeckel heben und sogar die Toilette besuchen.
In jedem Haus gibt es einen Bewohner und jeweils eine Geschichte zu diesm Bewohner. Zum Beispiel gibt es ein Haus, in dem eine Frau alleine wohnt. Ihr Mann ist gestorben und ihre Tochter ist nicht mehr im Haus, weil sie arbeitet. Die Frau mag Katzen sehr gern und hat in ihrem Zimmer einen Korb mit einer Katze. Auf ihrem Dach sitzt eine Roboterkatze, die sich bewegt. Es gibt auch einen Turm mit Feuerglocke, ein Schiff und mehrere Geschäfte. In einem gibt es Lotuswurzeln, Schwarzwurzeln und Eier. Das Geschäft ist sozusagen ein Supermarkt der Edozeit.
Es ist toll, dass man den Altag in der Edozeit mit allen Sinnen erfahren kann. Es gibt Tag und Nacht, es gibt auch Regen und sogar einen Regenbogen. Alles wird mit realistischen Licht- und Toneffekten erzeugt. Das Museum ist für alle Altersstufen geeignet. Es gibt auch Führungen auf Englisch und sogar ein Faltblatt auf Deutsch.
Adresse:
1-3-28 Shirakawa, Koto 135-0021, Präfektur Tokio
Website:
auf Japanisch
Fumio Asakura (1883–1964) gilt als einer der wichtigsten Vermittler westlicher Bildhauerkunst in die japanische Moderne. Wegen seiner naturalistischen Darstellungsweise jenseits des akademischen Idealismus wird er auch als Rodin Japans bezeichnet. Das Museum enthält einige seiner bekanntesten Werke, den Friedhofswärter (Hakamori), die Statue von Okuma Shigenobu, dem Begründer der berühmten Waseda Universität, und seine zahlreichen Katzenskulpturen.
Was den Besuch des Museums jedoch jenseits bildhauerisch-kunsthistorischer Einsichten zu einem besonderen Erlebnis macht, ist das faszinierende Nebeneinander von moderner und traditioneller japanischer Architektur, das überall den Gestatungswilen Asakuras erkennen lässt. Das 1935 vollendete Gebäude besteht aus einem aus Stahlbeton errichteten Vorderhaus, das die Atelier- und Schulungsräume enthält, und einem aus Holz gebauten Wohnbereich in traditionell japanischem Stil. Beide Gebäudeteile umschließen einen japanischen Garten, der aus fünf, von Wasser umgebenen großen Steinen besteht.
Das Meisterhaus gibt einen Einblick, wie sich westliche und japanische Ästhetik im ersten Drittel des 20. Jahrunderts gegenseitig beeinflussten. Denn auch wenn die lichten Atelierräume mit damals moderner Hebebühne sich an westlichem Vorbild orientieren, atmet das Mobiliar der Schulungsräume, in denen die Schüler der privaten Asakura-Schule für Bildhauerei (朝倉彫造塾 Asakura Chōsō juku) ihren Sitz hatte, japanische Atmosphäre. Und auch wenn das Gebäude von einer modernen Dachterasse gekrönt wird, der ersten Tokyos überhaupt, so ist ihre Nutzung als Medium der Vertiefung durch Gartenarbeit im Rahmen der Bildhauerausbildung eine sehr japanische.
Zu den weiteren Höhepunkten des Museums gehören neben dem Garten auch die hochwandige Bibliothek, der Orchideenraum und das repräsentative Zimmer der aufgehenden Sonne (Choyo-no-ma).
Mori Ogai (1862-1922) war ein japanischer Militärarzt, Dichter und Übersetzer, der in Deutschland vor allem durch die Erzählungen "Die Tänzerin" und "Die Wildgans" bekannt ist. Er studierte mehrere Jahre in Leipzig, Dresden, München und Berlin und hat seine dortigen Erlebnisse in einem Deutschlandtagebuch (1884-1888) niedergeschrieben. Zur Feier seines 150. Geburtstags wurde im November 2012 ein Museum an jenem Ort errichtet, an den Mori 1892 zusammen mit seiner Familie gezogen war: ein Haus in Sendagi, das der Schriftsteller "Kanchoro" taufte.
Das Museum enthält im Untergeschoss eine Dauerausstellung zum Leben und Werk von Mori. In den oberirdischen Geschossen finden sich eine Bibliothek mit den Werken und Literaut über Mori sowie Veranstaltungsräume.
Das von Fumio Toki Associates entworfene Gebäude ist im Innern von Sichtbeton und dunklem Holz geprägt. Die schlichte Gestalt und die schmucklose Wucht der Räume gibt dem Museum den Charakter einer Gedenkstätte.
Wohl im Andenken an Mori Ogais deutsche Episode gibt es im Museumscafé, von dem aus man Blick auf einen kleinen Garten mit altem Ginko-Baum hat, ein Menue mit Brezeln und Wurst, auch wenn Berlin nicht gerade die Heimat der Brezel ist.
Adresse:
Bunkyo-ku, Sendagi 1-23-4, Tokyo
Website:
http://moriogai-kinenkan.jp/